Schweißverfahren
1.WIG-Verfahren (Wolfram Inert Gas)
Beim WIG-Verfahren wird ein unter dem Schutz eines inerten Gases brennender Lichtbogen als Wärmequelle benutzt. Als Elektrode verwendet man reine Wolframstäbe oder mit Rhenium bzw. Thorium legierte Wolframstäbe. Das Schutzgas besteht aus Argon, Helium oder Argon-Helium-Gemischen mit einer Mindestreinheit von 99,95 %. Das Schutzgas erfüllt hierbei mehere Aufgaben. Es schützt die hocherhitzte Wolfram-Elektrode vor der Oxydation durch den Luftsauerstoff, kühlt dieselbe und ermöglicht die Bildung eines stabilen Lichtbogens. Gleichzeitig sind das flüssige Schmelzbad und der abschmelzende Zusatzdraht vor der Luftatmosphäre geschützt. Der Zusatzwerkstoff wird bei der WIG-Schweißung stromlos seitlich in den Lichtbogen eingeführt. Als Zusatzmaterial werden Stäbe von 1 m Länge für das Handschweißen und auf Rollen gespulte Drähte für das maschinelle WIG-Schweißen verwendet. Bei Kohlenstoff-Stählen sowie niedrig- und hochlegierten Stählen wird fast ausschließlich mit Gleichstrom, Minuspol an der Elektrode, geschweißt. Aus der nachfolgenden Tabelle ist zu ersehen, wie hoch die Wolfram-Elektroden, je nach Durchmesser, belastet werden können:
Durchmesser der Elektrode in mm |
Stromstärke in Ampere (Gleichstrom Minuspol) |
|
Reine Wolframelektrode | Thorierte Wolframelektrode | |
1 1.6 2.4 3.2 4.2 |
20 - 70 50 - 110 80 - 160 120 - 220 150 - 300 |
max. 80 15 - 150 50 - 220 80 - 320 120 - 400 |
Der Anwendungsbereich erstreckt sich auf das Schweißen von dünnen Blechen aus unlegierten bis hochlegierten Qualitäten und auf die hochwertige Wurzelschweißung an dickeren Blechen und Rohren aus den vorgenannten Werkstoffen.
WIG-Schweißprozess – Sauber, präzise und zuverlässig
Immer eine Nadelspitze voraus sind Sie mit den CLOOS-Produkten rund um das WIG-Schweißen. Sauber, präzise und zuverlässig sind unsere WIG-Schweißgeräte weltweit im Einsatz. Aber auch für Werkstatt und Handwerk bieten wir kleine und kompakte Invertertechnik. Egal ob Dünnblech oder Rohrleitungsbau: CLOOS hat die richtigen Produkte für alle Werkstoffe und verschiedenste Bauteile. Das WIG-Verfahren lässt sich sehr gut automatisieren und am Roboter einsetzen. Da die Schweißleistung von der Drahtzuführung entkoppelt ist, kann die Abschmelzleistung getrennt von der elektrischen Leistung gesteuert und somit optimal auf die Schweißaufgabe angepasst werden. So lassen sich mit dem WIG-Verfahren qualitativ sehr hochwertige, spritzerfreie Schweißnähte erzeugen.
Anwendungsbereiche
WIG-Schweißen mit Kaltdraht – Sauber, präzise und zuverlässig
Immer eine Nadelspitze voraus sind Sie mit den CLOOS-Produkten rund ums WIG-Schweißen. Sauber, präzise und zuverlässig sind unsere WIG-Schweißgeräte weltweit im Einsatz. Aber auch für Werkstatt und Handwerk bieten wir kleine und kompakte Invertertechnik. Egal ob Dünnblech oder Rohrleitungsbau: CLOOS hat die richtigen Produkte für alle Werkstoffe und verschiedenste Bauteile. Das WIG-Verfahren lässt sich sehr gut automatisieren und am Roboter einsetzen. Da die Schweißleistung von der Drahtzuführung entkoppelt ist, kann die Abschmelzleistung getrennt von der elektrischen Leistung gesteuert und somit bestens auf die Schweißaufgabe angepasst werden. Bei der automatisierten Zuführung wird zwischen Kaltdrahtzuführungen und Heißdrahtzuführungen unterschieden. Bei der Kaltdrahtzuführung wird der Zusatzwerkstoff stromlos an die Schweißstelle geführt und im Lichtbogen des Hauptprozesses abgeschmolzen. So lassen sich mit dem WIG-Verfahren qualitativ sehr hochwertige, spritzerfreie Schweißnähte erzeugen.
Anwendungsbeispiele
Produktbeispiel
QINEO GLW 222 AC/DC
Technische Daten
Schweißstrom | 5 A - 220 A |
Schweißstrom 100% ED | 160 A |
Leerlaufspannung | 80 V |
Netzspannung | 230 V |
Anschlusskabel | 3 x 2,5 mm² |
Netzabsicherung/230V | 25 A - 230 V |
Schutzart | IP 23 S |
Abmessungen L/B/H Kompaktgerät | 460 x 230 x 325 mm |
Gewicht Kompaktgerät | 18 kg |
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2. MIG/MAG-Verfahren (Metall Inert Gas/Metall Aktiv Gas)
Das MIG/MAG-Verfahren ist eine maschinelle Schutzgasschweißung, bei der ein Metalllichtbogen zwischen der stromführenden Drahtelektrode und dem Werkstück unter Schutzgas brennt. Als Elektrode dient der maschinell von einer Rolle zurückgeführte Draht, der im eigenen Lichtbogen abschmilzt. Als Schutzgase werden beim MIG-Verfahren Argon, Helium oder Gemische aus diesen Gasen verwendet. Beim MAG-Verfahren kommen Schutzgase aus Argon mit Sauerstoffzusatz, Helium mit Sauerstoffzusatz , Kohlendioxyd (CO2) oder Gemische aus vorgenannten Gasen zur Anwendung. Das Schutzgas ermöglicht die Bildung eines stabilen Lichtbogens und schützt das flüssige Schmelzbad vor dem Zutritt der atmosphärischen Luft. Der Sauerstoffzusatz zu den Schutzgasen vermindert die Oberflächenspannung des Schmelzbades und führt zur Ausbildung einer flacheren Nahtoberfläche und guten Übergängen zu den Nahtflanken. Außerdem wird der Werkstoffübergang im Lichtbogen feintropfiger. Die entstehenden Abbrände der Legierungsbestandteile werden durch entsprechende Überlegierung der Zusatzdrähte ausgeglichen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Schweißstelle frei von Zugluft ist. Bei hohen Schweißgeschwindigkeiten und schnellem Pendeln muss man durch entsprechende Schutzgasmengen und Düsenformen für eine vollkommene Abschirmung des flüssigen Schmelzbades mit Schutzgas Sorge tragen. Als Stromquelle kommen nur Gleichstromumformer und Gleichrichter in Betracht, wobei vorwiegend der Pluspol an der Elektrode liegt. Das Schweißen mit Minuspol an der Elektrode erhöht zwar die Abschmelzleistung, der Tropfenübergang ist jedoch größer und der Lichtbogen unruhig. Je nach Höhe der Lichtbogenspannung beim MIG/MAG-Verfahren unterscheidet man das Schweißen mit Sprühlichtbogen (Spray-arc) und mit Kurzlichtbogen (Short-arc).
Die Schweißungen mit dem Sprühlichtbogen werden vorwiegend mit Drähten eines Durchmessers von 1.0-1.6 mm, z.T. auch mit 0.8 und 2.4 mm durchgeführt. Das Hauptanwendungsgebiet liegt bei normalen Verbindungsschweißungen von Werkstücken < 4 mm und auf dem Gebiet der Auftragschweißung. Die kleineren Drahtdurchmesser bringen trotz des höheren Drahtpreises wirtschaftliche Vorteile, da sich infolge der höheren spezifischen Strombelastung der Drahtelektrode (bis zu 300 A/mm²) die Abschmelzleistung bei gleicher Stromstärke und Lichtbogenspannung merklich erhöht. Mischgase bewirken allgemein feintropfigeren Materialübergang und dadurch verbesserte Stabilisierung des Lichtbogens sowie verringerte Spritzerbildung. Das Spritzen kann außerdem noch durch Einhaltung der unteren Grenzwerte für die Lichtbogenspannung verringert werden.
Nachstehende Tabelle enthält Richtwerte für Stromstärken, Drahtvorschub und Abschmelzleistung bei verschiedenen Drahtdurchmessern für Kohlenwasserstoff- und niedriglegierte Stähle. Beim Handschweißen wählt man Mittelwerte, beim maschinellen Schweißen dagegen die höheren Werte. Bei austenitischen Schweißdrähten ist die Stromstärke 10-15% niedriger einzustellen.
Drahtdurchmesser mm | Stromstärke Ampere |
Spannung Volt |
Vorschubgeschwindigkeit m/min. | Abschmelzleistung kg/h |
0.8 1.0 1.2 1.6 2.4 3.2 |
70 - 90 90 - 200 100 - 270 190 - 360 280 - 490 270 - 580 |
24 - 28 25 - 29 26 - 30 30 - 34 32 - 36 34 - 38 |
4 - 15 3.5 - 12 2.5 - 10 2 - 6 2.5 - 3.5 1.2 - 2.2 |
1 - 3.7 1.2 - 4 1.8 - 4.6 3.2 - 6.2 3.2 - 8 4.5 - 8.5 |
Eine Erweiterung der Anwendung beim Schweißen mit dem Sprühlichtbogen ist das Schweißen mit Zusatz von stromlosem Kabeldraht. Dem Lichtbogen wird ein zweiter stromloser Draht der Abmessung 1.6 mm oder 2.4mm Durchmesser seitlich zugeführt. Die Abschmelzleistung wird bis zu 80 % erhöht, die Abbrandverluste und der Einbrand werden wesentlich verringert. Dies ist bei Auftragsschweißungen von Vorteil, vor allem bei der Schweißplattierung unlegierter bzw. niedriglegierter Grundwerkstoffe mit hochlegierten Schweißzusatzwerkstoffen. Durch die geringe Aufmischung mit dem Grundwerkstoff lässt sich schon bei kleinen Schichtdicken der volle Legierungsgehalt erreichen. Auch beim Auffüllen großer Nahtquerschnitte hat sich dieses Verfahren bewährt. Das Schweißen mit dem Kurzlichtbogen erfolgt unter Verwendung von Drähten eines Durchmessers von 0.8 - 1.0 mm . Dieses Verfahren erfordert den Einsatz geeigneter Stromquellen mit veränderlicher Leerlaufspannung und z.T. auch mit veränderlicher Kennlinie. Die Lichtbogenspannung liegt je nach Drahtdurchmesser zwischen 14 und 22 Volt bei Stromstärken von 60 bis 200 A.
Infolge des wesentlich kälteren Schweißbades lassen sich dünne Bleche ab 0.8 mm Dicke einwandfrei verschweißen. Wegen der ausgezeichneten Spaltüberbrückung und glatten Ausbildung der Wurzelrückseite findet dieses Verfahren auch für die Wurzelschweißung größerer Wanddicken und für die Zwangslagenschweißung Verwendung. Die Wahl des Schutzgases wird durch die Legierung der zu verschweißenden Werkstoffe und die Anforderungen, die man hinsichtlich Nahtgüte und Spritzerfreiheit stellt, bestimmt. Schweißkohlensäure wird vorwiegend für das Verschweißen unlegierter Baustähle und für Verschleißpanzerungen benutzt. Die Spritzerbildung läßt sich durch geeignete Zusatzdrähte und Schweißbedingungen (spezifische Strombelastung, Brennerführung) auf ein Mindestmaß beschränken. Der tiefe Einbrand gestattet einwandfreies Durchschweißen von Blechen bis zu ca. 12 mm Dicke ohne Kantenabschrägung mit Luftspalt und beidseitiger Schweißung. Mischgase werden für das Schweißen unlegierter und niedriglegierter Stähle, z.B. warmfester Stähle im Kessel- und Rohrleitungsbau, bevorzugt verwendet. Die hohe Nahtgüte, guter gleichmäßiger Einbrand und weitgehende Spritzerfreiheit erfüllen die Anforderungen, die an hochwertige Schweißungen gestellt werden.
Argon mit Sauerstoffzusatz von 1-5 % wird vor allem für das Schweißen von hochlegierten ferritischen und austenitischen Zusatzwerkstoffen eingesetzt. Im Vergleich zu Mischgasen und Schweißkohlensäure sind die Abbrandverluste der Legierungsbestandteile niedriger, der Werkstoffübergang ist sehr feintropfig und nahezu spritzerfrei.
Control Weld - Durch dick und dünn
Der Control Weld erstreckt sich über die gesamte Bandbreite des geregelten Lichtbogens. Bei niedriger Leistung bildet sich ein Kurzlichtbogen aus, der insbesondere beim Fügen von dünnwandigen Werkstoffen von Vorteil ist. Wird die Leistung erhöht, geht der Lichtbogen in einen Sprühlichtbogen über. Dieser Prozess ist energiereicher und bringt somit mehr Wärme in den Grundwerkstoff und den Draht ein als der Kurzlichtbogen. Der feintropfige, kurzschlussfreie Tropfenübergang gewährleistet einen spritzerarmen Schweißprozess, ohne aufwändige Nacharbeit.
Anwendungsbereiche
Speed Weld - Pulsprozess für schnelles Schweißen
Der Speed Weld Prozess zeichnet sich durch einen sehr richtungsstabilen und druckvollen Lichtbogen aus. Deswegen können mit dem Speed Weld Prozess vergleichsweise hohe Schweißgeschwindigkeiten mit tiefem Einbrand erzielt werden. Die Spannungsregelung der Pulsephase sorgt dafür, dass sich der Lichtbogen dank der inneren Regelung selbst stabilisiert. Der Speed Weld Prozess wird in allen Bereichen der industriellen Fertigung eingesetzt und ist ideal für das Fügen von Bauteilen mit unterschiedlichsten Blechstärken.
Anwendungsbereiche
Vari Weld - Zum Schweißen von Aluminium und MIG-Löten
Beim Vari Weld Prozess wird ein extrem spritzerarmer Pulslichtbogen erzeugt. Besondere Stärken des Prozesses liegen im Schweißen von Aluminium und im MIGLöten, bei dem aufgrund der niedrigeren Temperatur der Grundwerkstoff metallurgisch unberührt und der Korrosionsschutz der Oberfläche erhalten bleibt. Auch bei unterschiedlichen äußeren Bedingungen lässt sich ein absolut stabiler Lichtbogen erzielen und das Schweißbad perfekt kontrollieren. Darum wird der Vari Weld Prozess in allen Industriezweigen genutzt.
Anwendungsbereiche
Rapid Weld - So sieht Effizienz aus!
Der Rapid Weld Prozess ist ein Hochleistungs-Sprühlichtbogen. Die spezielle Regelung erzeugt einen sehr fokussierten stabilen Lichtbogen mit besonders hohem Lichtbogendruck. Mit Hilfe spezieller elektrischer Parameter kann sowohl ein breiter Lichtbogen als auch ein schmaler, fokussierter Lichtbogen eingestellt werden. Auf diese Weise kann das Einbrandprofil gezielt modelliert werden. Durch den stark reduzierten Öffnungswinkel können Zusatzwerkstoff und Schutzgas reduziert werden. Außerdem sind wesentlich weniger Schweißraupen erforderlich, was die Schweißzeit zusätzlich verringert. Der Rapid Weld Prozess zeigt seine Vorteile überall, wo große Einbrandtiefen und eine sichere Wurzelerfassung erforderlich sind. Er entfaltet seine Stärken bei manuellen und automatisierten Anwendungen in Bereichen wie Baumaschinenindustrie, Schiffsbau und Schienenfahrzeugbau.
Anwendungsbereiche
Cold Weld - Schweißen mit minimalem Wärmeeintrag
Beim Cold Weld Prozess wird mit einem Wechselstrom eine sehr spezielle Pulsform erzeugt, die einen äußerst geringen Wärmeeintrag bewirkt. Durch diese wärmereduzierte Art des Lichtbogenschweißens lässt sich der Schweißprozess optimal kontrollieren. Die erhöhte Abschmelzleistung kann sowohl in Füllvolumen oder in Schweißgeschwindigkeit umgesetzt werden. Der Werkstoff wird nur minimaler Wärme ausgesetzt und die ursprünglichen Werkstoffeigenschaften bleiben weitestgehend unverändert
Anwendungsbereiche
Tandem Weld - Leistungsstarkes Schweißen mal zwei
as Tandemverfahren ist die Weiterentwicklung des Doppeldrahtverfahrens. Beim Tandemverfahren brennen zwei elektrisch unabhängige Lichtbögen in einem gemeinsamen Schmelzbad. Die hohe Abschmelzleistung kann in Schweißgeschwindigkeit oder Volumenfüllung umgesetzt werden. Die elektrische Trennung der Drahtelektroden erlaubt unterschiedliche Prozesskombinationen. Zum einen können die elektrischen Parameter unabhängig voneinander gewählt werden, zum anderen können unterschiedliche Drahtdurchmesser und -werkstoff eingesetzt werden. Dadurch eröffnen sich völlig neue Kombinationsmöglichkeiten und enorme Abschmelzleistungen bis zu 25kg/h. Im Dünnblechbereich können Schweißgeschwindigkeiten von bis zu 4,5 m pro Minute erreicht werden.
Anwendungsbereiche
Weitere Verfahren finden Sie auf www.cloos.de
Produktbeispiel
QINEO TRONIC PULSE 450
- 450 A Schweißstrom
- Puls-Schweißprozesse
- Inverterstromquelle
- separater Drahtantrieb (4-Rollen)
- gas- oder wassergekühlt
- frei konfigurierbare Optionen
Einfach im Handling, modular im Aufbau und kompakt in seiner Statur ist die neue QINEO TRONIC PULSE. Je nach individueller Herausforderung ist die QINEO TRONIC PULSE, mit verschiedenen Bedienmodulen ausgestattet, automatisiert oder manuell einsetzbar. Ob in Industrie und Handwerk, im Stahl- und Maschinenbau oder in der Automobilbranche – die maßgeschneiderte Serie der QINEO TRONIC PULSE glänzt durch ein hervorragendes Zündverhalten und einen gleichmäßigen, stabilen Lichtbogen für exzellente Schweißergebnisse.
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